Sicher kennen Sie unseren leckeren Saumagen. Aber wollten Sie nicht schon immer einen selber machen? Rezepte gibt es viele: klassische, verspielte, mit Karotten, Maronen, exotischen Zutaten aus der Haute Cuisine… Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Hier wollen wir Ihnen eines der „Urpfälzer“ Rezepte vorstellen. Es besticht durch seine Schlichtheit und Ihr Arbeitseinsatz wird durch ein ganz besonderes Aroma belohnt.
Zutaten für einen Magen
Die Mägen fallen mal größer mal kleiner aus, aber als Faustregel passt in einen Magen etwa folgendes:
1 Pfund Bauchlappen
2 Pfund mageres Schweinefleisch
2 bis 3 Bratwürste bzw. Brät
1,5 Pfund Kartoffeln
Salz
Pfeffer
Reichlich Majoran
Kümmel
Zubereitung
Den bei Schroer & Sohn bestellten Magen gründlich waschen, die beiden kleineren Öffnungen mit Schnur zubinden.
Die Kartoffeln in kleine Würfel schneiden und am besten kurz vorkochen. Denn je nach Größe und Kartoffelsorte kann es sonst passieren, dass diese auch nach der langen Garzeit des Magens noch zu fest bleiben.
Das Fleisch in ca. 1cm große Stücke schneiden. Je grober, desto intensiver der Geschmack – ganz so, wie bei einer Bratwurst.
Fleischstücke mit Kartoffeln, Brät und Eiern in eine große Schüssel geben und „anständig“ würzen und vermengen. Kümmel ist Geschmackssache, gehört aber bei diesem alten Familienrezept dazu.
Die Masse mit einem Esslöffel in die noch offene große Magenöffnung einfüllen. Hilfreich ist ein Füllhorn. Diesen Arbeitsschritt erledigt man idealerweise zu zweit. Wenn das erledigt ist, die Luft rauslassen und den Magen mit Kordel zubinden.
Garen
In einem großen Topf in siedendem Wasser ca. drei Stunden ziehen lassen. Dabei unbedingt darauf achten, dass der Magen nicht auf den Boden sinkt. Hierzu entweder einen Porzellanteller kopfüber auf den Topfboden legen oder die zugebundenen Magenenden mit einer Kordel verbinden. Kochlöffel auf den Topfrand legen und den Saumagen mit der Kordel am Kochlöffel fixieren. Keinesfalls darf das Wasser kochen, das würde den den Magen zum Platzen bringen. Erfahrene Saumagen-Profis stechen, sollte sich der Magen zu prall anfühlen, ab und zu mit einer dünnen Nadel hinein und lassen so den Überdruck ab.
Nach dem Garen am besten etwa 15 Minuten draußen abkühlen lassen. Das macht den Magen kompakter und die Gefahr, dass die Scheiben beim Schneiden auseinanderfallen, ist durchaus geringer. Keine Angst, innen bleibt er gut warm.
Dann scheiden sich die Geister bzw. die Geschmäcker:
Entweder „pur“ genießen oder mit Butter bestreichen und im Backofen goldbraun werden lassen. Dazu gibt es natürlich Sauerkraut und ein uriges Bauernbrot oder auch Kartoffelpüree.
Guten Appetit!